Fortbewegung – vom Liegen zum Sitzen – vom Sitzen zum Stehen

Die Fortbewegung basiert auf der Bewegungsentwicklung im Kindesalter. Sie kann nicht losgelöst vom Sinnzusammenhang der jeweiligen Handlung verstanden werden. Allein die Tatsache, dass z.B. ein Arm gebeugt wird, sagt nichts darüber aus, ob die Bewegung:

  • sinnvoll eingesetzt werden kann
  • variiert oder angehalten werden kann
  • angemessen ist in Kraft, Ziel und Ausmass

Beeinflussende Faktoren bei der Bewegungsentwicklung:

  • die Suche nach sicherer Lage
  • Orientierung im Raum
  • sichere Position auf dem Boden

Prinzipien der Bewegungsentwicklung:

  • Die Aufrichtung gegen die Schwerkraft nimmt vom Liegen bis zum Stehen zu.
  • Die Entwicklungsrichtungen gehen von oben nach unten und von unten nach oben, von der Mitte nach aussen und von aussen zur Mitte.
  • Symmetrische und asymmetrische Haltung und Bewegungsphasen wechseln einander ab.
  • Verschiedene Entwicklungsstufen bestehen gleichzeitig nebeneinander. (liegen, rollen, aufsitzen)

Was verstehen wir unter Bewegung?

  • Bewegung bedeutet Veränderung / Bewegung ist Ausdruck von Leben.
  • Bewegung verändert die Beziehung zur Umgebung.
  • Bewegung wirkt nach aussen: sie ist sichtbar durch äussere Veränderung.
  • Bewegung wirkt nach innen: sie ist spürbar durch innere Empfindungen.
  • Alles Lebendige bewegt sich – immer! Auch wenn wir innehalten, stillstehen, wir balancieren ständig unser Gleichgewicht aus.
  • Wie wir fortlaufend auf Impulse von aussen oder aus unserem Innern reagieren. Wie wir uns gegen die Schwerkraft behaupten.
  • Wie sich unsere Haltung verändert und an die Situation anpasst.
  • Wie unsere Atmung kommt und geht und sich bei allen Aktivitäten verändert.
  • Selbst der Herzschlag schlägt solange wir leben.

Bewegungsimpulse / Richtungen

Wollen wir einem Säugling einen Bewegungsimpuls geben, z.B. damit wir das Becken rollen können, so ist es körpergerecht, wenn der Impuls der Körperlängsachse entlang gegeben wird. Die Wirbelsäule verläuft so und auch die Richtung der Muskulatur ist in dieser Richtung.

Die Muskulatur versteht Impulse, die der Längsachse entsprechen: ganz sanfter Druck oder Zug. Entlang der Längsachse werden die Massen (Kopf, Brustkorb, Becken) automatisch differenziert: die Muskulatur wird auf der einen Seite verlängert, auf der anderen verkürzt sie sich, d.h. das Becken kommt in eine Drehung. Das Organsystem wird leicht angeregt.

Karin Fischli

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